Mittwoch, 11. April 2012

What I love about India - Culture

Oft frage ich mich, was ein Land mit 1,2 Milliarden Einwohnern, mit 28 Bundesstaaten - die jeder für sich aufgrund der Größe, Einwohnerzahl und eigenen Kultur ein Land sein könnten, mit über hundert Sprachen, sechs großen Religionen zusammen hält? Bereist man den Subkontinent, so stellt man früher oder später fest, wie groß die Distanzen zwischen den einzelnen Destinationen sind - zwischen Delhi und Kerala liegen über 2.000 km, wie viele unterschiedliche Klimazonen (kontinentales Klima im Norden, Subtropen im Süden) und Kulturen es gibt.


Viele der armen Menschen bewegen sich in einem engen geographischen Radius und haben noch nie die Hauptstadt ihres Bundesstaates besucht. Jemand aus der Mittelschicht reist möglicherweise in den Nachbarstaat oder macht Urlaub am Meer. Nachdem ein Flug nach Delhi ein oder zwei Monatsgehälter eines Arbeiters kostet, ist er für die meisten Inder unerschwinglich.  



Was ich an Indien liebe ist die Vielfalt, die Tatsache dass zahlreiche parallele Welten existieren, extreme Gegensätze aufeinanderprallen und das Zusammenleben trotzdem weitgehend friedlich verläuft. Es herrscht eine große Offenheit gegenüber Menschen und Kulturen, Ansichten und Lebenseinstellungen. Die Familie ist alles. Es ist erstaunlich, wie friedlich Arm und Reich unmittelbar nebeneinander existieren.


Spiritualität ist nicht nur in Ashrams zu finden, sondern in den indischen Alltag integriert. Lehrmeister (s.g. Gurus), die Wissen vermitteln, sind akzeptiert und werden von manchen verehrt. Astrologie spielt nicht nur bei der Wahl des Ehepartners eine wichtige Rolle. Yoga und Meditation werden zwar weniger praktiziert als in Europa angenommen, allerdings wird unter Yoga nicht nur die in Europa populäre Hatha Variante verstanden.


Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Themen wie Ayurveda, Yoga, Meditation, Astrologie, Spiritualität, Vegetarismus, Gewaltlosigkeit (Ghandi Prinzip) ineinandergreifen und Auswirkungen auf das Leben am gesamten Subkontinent haben. Ich genieße die indische Offenheit, die ganzheitliche Betrachtung und die bewusste Lebensweise.

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