Freitag, 16. Dezember 2011

Ayurveda Pharmaceuticals, Teil 1

8:30 Uhr morgens. Die Firmentore bleiben heute geschlossen, denn es wird  demonstriert.  Stein des Anstosses ist wieder der Mullaperiyar Damm – ein Dauerbrenner der letzten Jahrzehnte, wie mir Jomon erklärt. Er erinnert sich an einen Fehlalarm im Kindesalter, als die Bewohner seines Dorfes beim Ausruf „Wasser kommt“ auf Anhöhen geflüchtet sind. Nun gut. Dieser Anlass gibt mir Gelegenheit, mir die Produktionsstätte der Ayurveda Präparate anzusehen.

Rohwarenlager
Ich spaziere in die Fabrik und werde wie üblich von allen auf das freundlichste begrüßt. Der Chef sei nicht da, sagen sie und zucken ratlos die Schultern. „Ich möchte mithelfen“ antworte ich und schon ist das Strahlen in den Gesichtern wieder zu sehen. Mit großer Umsicht werde ich in der Fabrik herumgeführt und lande im Untergeschoss, wo ich einer Arbeiterin beim Abwiegen und Verschweißen der Säckchen zur Hand gehen soll. Sie füllt ein Schäufelchen Badepulver – u.a. bestehend aus Vertiver und Kurkuma – ein und ich kontrolliere dann, ob genau 50 g drinnen sind.
Zerkleinerungsmaschine
Meine Neugier hält mich nicht lange am Platz. Ich laufe durch die Produktion und entdecke das Pflanzenlager.  PDS kauft die Kräuter, Wurzeln und Gewürze bei den Bauern ein und lagert sie getrennt. Dann werden sie händisch und anschließend maschinell zerkleinert. Von dort geht es in die großen Kochtöpfe, wobei einer einen Durchmesser von ca. 1.5 Metern hat. Die Pflanzen werden – je nach Rezept – bis zu mehreren Tagen in Wasser oder Öl gekocht. Die verbleibende Flüssigkeit wird händisch aus der Masse gepresst.

Pflanzen werden gekocht
Die Sahyadri Fabrik stellt 260 Präparate in Form von Ölen, Pulver, Getränken und Pillen her. Für die Produktion eines Weines aus Stachelbeeren wird die Flüssigkeit mehrere Monate in Kanisten gelagert. Alle anderen Öle und Getränke werden direkt in Fläschchen abgefüllt.

Walzmaschinen
Für die Herstellung von Pillen werden die zerkleinerten und gekochten Pflanzen auf Maschinen aus Stein ausgebreitet. Die Walzen fahren tagelang auf und ab und kneten die Masse,  bis sie die richtige Konsistenz erreicht hat. Dann werden dünne Schnüre geschnitten, die dann in einer Art Topf ihre Kugelform bekommen.

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