Montag, 21. November 2011

Peace & Happiness in Tamil Nadu

Sri Ramana Maharishi & Papaji
Meine Freunde in Lucknow haben eine Farm etwas außerhalb der Stadt. In einem der Tempel sehe ich das lebensechte Bild von Guru Papaji und seinem spirituellen Lehrer Sri Ramana Maharishi wie sie friedlich vor dem Berg Arunachala im Süden Indiens sitzen. Spontan beschließe ich, schon in der kommenden Woche dorthin zu fahren, um den Ashram zu besuchen. Auf dem Weg dahin, besuche ich die von Europäern gegründete Stadt Auroville in der Nähe von Pondicherry.

Meditationstempel in Auroville
Auroville ist ein lebendes Experiment, das in den 60er Jahren zu Ehren von Sri Aurobindo und seiner Mutter startete. Sämtliche Bewohner der Stadt wohnen weit verstreut in einem dichten Wald aus Palmen und Bananenplantagen. Zentrum der Stadt ist ein dreißig Meter hoher goldener Meditations-Tempel. Sofern die Community einwilligt, kann man dort Land besiedeln und es bewirtschaften. Die Agrarerzeugnisse gehen (ohne Abfuhr von Steuern) an die Community. Textilien und Kunsthandwerk werden auch außerhalb der Stadt verkauft.
On the road again .. ;-)
Ashok, der Besitzer des Hostels, schlägt eine Tour auf dem Motorrad vor und schon kurz nach der Abfahrt übernehme ich das Steuer. Nach all den Rikschafahrten steigt meine Freude ins Unermessliche als wir über holprige Pisten durch den Wald rollen. Nur der Linksverkehr ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auf dem Heimweg holen wir seine vierzehnjährige Tochter ab, die zwischen ihm und mir am Moped Platz nimmt. Ashok hat noch eine weitere Tochter, die er in wenigen Jahren verheiraten wird. Mitspracherecht hat sie keines.


Am nächsten Tag brettere ich mit dem öffentlichen Bus und einem Ticket um 28 Rupies (d.s. 40 Cent) in das Landesinnere. Die Landschaft ist herrlich – sattes Grün soweit das Auge reicht, dazwischen Seen und Berge. Der Empfang im Ashram ist herzlich und ich beziehe ein sauberes Einzelzimmer. Kaum zu glauben, dass Unterkunft und Verpflegung kostenlos sind. Das Gelände des Ashrams ist gepflegt mit einem hübschen Garten. Keine Bekleidungs- oder sonstige Vorschriften. Einzig die Schuhe soll man ausziehen und pünktlich zum Essen erscheinen. Kein Problem!
Im Speisesaal des Ashrams
Das Essen ist ein Erlebnis für sich: täglich gibt es drei warme Mahlzeiten und nachmittags Tee oder Milch. Im Speisesaal nehmen etwa 150 Personen dicht nebeneinander am Boden vor je einem Bananenblatt und einem Aluminium-Becher Platz. Danach geht ein Mitarbeiter mit einem Kübel durch und teilt Reis aus. Der nächste Gemüse und ein dritter gießt Sauce über das Gericht. Selbst an die Nachspeise ist gedacht. Dazu trinken wir Wasser und salziges Lassi. Das Essen ist reichlich und schmeckt prima (wenn nicht immer ein Teil davon auf meiner Hose landen würde… Reis und Sauce mit der Hand zu essen, will gelernt sein).
Meditation am heiligen Berg Arunachala
Das Programm besteht aus Zeremonien vor dem Schrein, Singen, Meditieren, Lesungen. Eine Wanderung auf den Berg lohnt sich. Dort befinden sich sämtliche Höhlen, in denen der Guru bis zu 17 Jahre meditierend verbracht hat. Begonnen hat alles damit, dass Ramana mit sechszehn Jahren ein – ohne ersichtlichen Grund – ein Todeserlebnis hatte. Dabei kam er zu der Erkenntnis, dass zwar sein Körper stirbt, aber nicht seine Seele. Danach war nichts mehr wie zuvor. Es zog ihn nach Tiruvannamalai, wo er sein restliches Leben verbrachte. Der Guru hatte Zeit seines Lebens viele Schüler, aber auch Neider.

Nach dem Osho Meditation Resort in Pune bin ich froh, nun einen richtigen, erholsamen und friedlichen Ashram erlebt zu haben. Zufrieden reise ich mit dem Zug Richtung Kerala weiter.

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